Europäischer Kongress 2025

Netzwerkpartner*innentreffen

15. März 2025
Villa Elisabeth
Invalidenstraße 3 | 10115 Berlin

Nach der Bundestagswahl und in Anbetracht der Entwicklungen der letzten Monate in Deutschland und Europa stehen wir vor neuen Fragestellungen – im Zentrum steht für uns diese:

Was braucht es für eine widerständige, plurale Erinnerungskultur?

Das ist die Frage für unsere gemeinsame Arbeit. Hierfür wird die Netzwerkarbeit der CPPD entscheidende Impulse liefern. Gerade jetzt ist das Wissen und Erleben, dass es in Deutschland und Europa viele Akteure gibt, die an dem Pluralen Wir unserer Gesellschaft gemeinsam arbeiten, entscheidend. Daher gilt dem Austausch und dem gemeinsamen Reflektieren, Planen und Arbeiten besondere Aufmerksamkeit im Rahmen des Netzwerktreffens.

Wir haben im Vorfeld insgesamt 7 Kontexte identifiziert, über die wir uns gemeinsam Gedanken machen möchten und Bedürfnisse wie Lösungsansätze formulieren möchten:

  • Bildungspolitischer Kontext
  • Schulkontext
  • Künstlerischer Kontext
  • Musealer Kontext
  • Gedenkstätten
  • Religiöser Kontext
  • Akademischer Kontext
  • „Betroffeneninitiativen“
  • Parlamentarischer Kontext (Länder und Bund)

Eine Antwort auf die Frage, Was braucht es für eine widerständige, plurale Erinnerungskultur? Steht heute schon fest: Ressourcenteilung.

Deshalb möchten wir im Vorfeld unseres Netzwerkpartner*innentreffens ein Ressourcenmapping erstellen, mit dem Ziel verschiedene Ressourcen zu teilen, unsere Wirkung zu verstärken, Synergien zu nutzen und ggf. Kosten zu sparen.

Das Ressourcenmapping soll während unserer gemeinsamen Zeit fertiggestellt werden. Im Anschluss wird das Ergebnis von unserem Team ausgewertet und allen zur Verfügung gestellt.

Hier sind einige zentrale Beispiele von Ressourcen, die geteilt werden können:

 

  1. Materielle Ressourcen (Veranstaltungsräume, Technische Ausstattung: Veranstaltungs- und Streamingtechnik, Arbeitsmaterialien: Publikationen, Broschüren, Banner oder Giveaways für Veranstaltungen)
  2. Personelle Ressourcen (Expertise & Wissen: Fachwissen zu verschiedenen Themen der Erinnerungskultur, aktuelle Studien, Best Practices oder Beratungsleistungen, Personal & Ehrenamtliche: Gegenseitige Unterstützung durch Freiwillige oder Mitarbeitende bei konkreten Projekten, Workshops & Trainings: Schulungen für Teams, z. B. zu Kommunikation, Fundraising oder Antidiskriminierungsarbeit)
  3. Netzwerke & Öffentlichkeitsarbeit (Repräsentation in Entscheidungsgremien, Reichweite & Plattformen: Social-Media-Kanäle, Newsletter usw., Medienkontakte & PR: Presseverteiler, Journalist*innenkontakte, Strategien für Medienarbeit, Kooperationen mit weiteren Akteuren)
  4. Digitale & technische Ressourcen (Daten & Forschung: Teilen von Studien, Umfragen oder Analysen für fundierte politische Arbeit, IT-Infrastruktur: Hosting, Cloud-Dienste oder Open-Source-Lösungen für kollaboratives Arbeiten)
  5. Logistische Ressourcen (Gemeinsame Nutzung von Lagerräumen für Material oder Equipment)

Darüber hinaus sind wir Euch dankbar, wenn Ihr uns im Vorfeld Stichworte und Ressourcen jenseits der hier gelisteten Vorschläge zukommen lasst.

Registrierung bis zum 14. März 2025 hier:


 



Zum Europäischen Kongress

Die Zustimmung Europas zum rasanten Backlash markiert eine Zeitenwende. Antisemitismus, Rassismus, Frauen- und Queerfeindlichkeit sowie die Verachtung der Demokratie sind nicht einfach nur normalisiert – sie spiegeln den Willen großer Teile der Gesellschaft wider.

Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik sind untrennbar mit dieser Zeitenwende des gesellschaftlichen Backlashs verbunden. Durch das Erinnern an historisches Versagen von Menschlichkeit, an Zerstörung, Verbrechen, Krieg und Leid soll gesellschaftliches Lernen ermöglicht werden. Erinnern ist dabei nicht bloß ein Akt des Gedenkens, sondern eine Methode des Einübens von Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität. Dies ist der gesellschaftliche Auftrag der Erinnerung – zumindest wenn „Nie Wieder“ mehr sein soll als eine hohle Parole. Doch angesichts der aktuellen Entwicklungen, die sich eher einem „Immer Wieder“ annähern, stellt sich die Frage, was von diesem Versprechen der Nachkriegszeit tatsächlich noch übrig ist.

Die Krise des Vertrauens in die Erinnerungskultur macht deutlich: Der gesellschaftlichen Zeitenwende des Backlashs muss eine widerständige Erinnerungskultur der Zivilgesellschaft entgegengesetzt werden – eine Kultur, die nicht nur bewahrt, sondern aktiv gestaltet. Wenn nötig, auch gegen eine zunehmend autoritäre Politik.

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Europäischen Kongresses:

Abendveranstaltung
„ … und nun zur Zeitenwende. Der langgezogene europäische Backlash, gesellschaftliche Einwilligung und Widerstand“
14. März | 19 Uhr | Studio Я, Maxim Gorki Theater, Berlin
Zur Veranstaltung

Dynamic Memory Lab
Eröffnung des Dynamic Memory Lab “Cycles of Decolonisation”
15. März | 16 Uhr | Villa Elisabeth, Berlin
Zur Veranstaltung 

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme!

Johanna Korneli, Jo Frank, Max Czollek

 

 

 


15. März 2025
Einlass: 10:30 Uhr
11 – 15 Uhr
Villa Elisabeth