Ende der Berliner Afrika Konferenz

Anna Yeobah

Am 26. Februar jährt sich das Ende der Berliner Afrika Konferenz. Auf Einladung der Regierungen des Deutschen Reichs und der Französischen Republik kamen am 15. November 1884 die Vertreter zehn weiterer europäischer Staaten, der USA und des Osmanischen Reichs zu einem mehrwöchigen Treffen zusammen. Afrikaweit ist es als Berlin Conference bzw. als Conférence de Berlin bekannt, in Europa hingegen wird es zumeist als zweitrangiges Ereignis der Diplomatiegeschichte betrachtet. Dabei ging es auf dieser Konferenz um nicht weniger als um die koloniale Aufteilung und Ausbeutung Afrikas, die mindestens die Entrechtung von, teilweise aber auch den Genozid an Millionen Bewohner*innen des Afrikanischen Kontinents und ihrer Nachfahr*innen bedeutete.

Anlässlich dieses zentralen Ereignisses der Weltgeschichte initiierte das „Komitee für die Einrichtung eines afrikanischen Denkmals in Berlin“ (KADIB) 2006 erstmals einen Gedenkmarsch, um der Forderung nach Gerechtigkeit und Anerkennung der Verbrechen gegen Schwarze Menschen und Menschen afrikanischer Herkunft Nachdruck zu verleihen, die weltweiten Beiträge von Widerstandskämpfer*innen und Überlebenden anzuerkennen und zu würdigen. Der Gedenkmarsch findet seither jährlich am 3. Samstag im Februar statt und startet vom historischen Ort der Berliner Afrika Konferenz: der Wilhelmstraße 92 in Berlin-Mitte. Hier hat auch das von zivilgesellschaftlichen Schwarzen und postkolonialen Organisationen getragene Projekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt seinen Sitz, das sich von hier aus mit der kritischen Aufarbeitung des Deutschen Kolonialsimus im (erinnerungs-)kulturellen Bereich beschäftigt.

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