Ayşe Yılmaz, Yeliz und Bahide Arslan wurden am 23. November 1992 in Mölln bei einem rassistischen Brandanschlag ermordet. Im Gedenken an sie findet die MÖLLNER REDE IM EXIL statt. Seit 2013 ist die Rede nicht mehr Teil des »offiziellen« Gedenkens der Stadt Mölln und wird an unterschiedlichen Orten im Exil gehalten. Als Ausdruck einer selbstgestalteten selbstbestimmten, sichtbaren, solidarischen und empowernden Gedenkpraxis rückt sie die Betroffenenperspektive in den Vordergrund und schafft vielfältige Orte der Verbundenheit in unseren Verletzlichkeiten.
Seit 25 Jahren kämpft Familie Arslan und explizit Ibrahim Arslan gegen das Schweigen in der Stadt Mölln und die Ignoranz gegenüber ihrer Trauer und ihren Forderungen. Vier Jahre war die Möllner Rede ein Bestandteil der offiziellen Gedenkveranstaltungen in Mölln. 2013 wurde die Rede, die immer eine kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus und Neofaschismus darstellt, aus dem Gedenkprogramm der Stadt Mölln gestrichen. Es war nicht länger erwünscht, dass die Familie die Redner*innen selbst aussuchte. Seitdem befindet sich die Möllner Rede im Exil.