Am 12. Juni 2025 findet das Festival »MEMORY MATTERS« mit dem Titel »Erinnern im Konflikt« in Kooperation mit dem TEKİEZ, „Raum für Erinnerung und Solidarität“, in Halle (Saale) statt.
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Das Festival beginnt mit unserem Vernetzungstreffen. Von 11:00–15:00 Uhr möchten wir uns gemeinsam der Frage widmen, wie eine Plurale Erinnerungskultur gestaltet werden kann, die Ziele von Gewalt in den Vordergrund stellt. Wir möchten Institutionen, Initiativen und Akteur*innen innerhalb des erinnerungspolitischen und -kulturellen Felds miteinander zu vernetzen und dabei Synergien zwischen Themen, Ressourcen und Projekten zu schaffen.
Aus der Überzeugung der CPPD heraus ist es möglich, Erinnerungskultur neu zu begreifen – nicht nur als vielfältige Form gesellschaftlichen Erinnerns. Dabei gehört zu einer Pluralen Erinnerungskultur ein Konzept, Menschen, die Ziele von Gewalt geworden sind, zu stärken und zu begleiten – nicht abstrakt, sondern ganz konkret und an ihren Bedürfnissen orientiert. Wie eine solche Stärkung und Begleitung aussehen kann, und was wir alle dazu beitragen können, darüber möchten wir gemeinsam mit Euch in verschiedenen Arbeitsgruppen reflektieren und Ergebnisse erarbeiten.
Die beiden Themen der gemeinsamen Gruppenarbeit sind:
Erinnern als Ermächtigung
Wie kann Erinnerungskultur Überlebende, Angehörige und betroffene Gemeinschaften stärken, anstatt sie zu retraumatisieren?
Strukturen und Verantwortung
Welche institutionellen Strukturen sind notwendig, um die Perspektiven von Initiativen und Akteur*innen nachhaltig zu verankern?
Kontinuitäten des Widerstands: Die Kraft von Klang und Zuhören
Der Workshop von Talya Feldman erkundet von 16:00–17:30 Uhr die tiefgreifenden politischen Dimensionen von Sound und Zuhören. Anhand von Klangbeispielen urbaner Geräuschkulissen, instrumentalen Stücken, Interviews, Reden und Musikaufnahmen untersucht dieser Workshop, wie Klang und Zuhören als politische Werkzeuge im Kampf gegen Machtstrukturen eingesetzt werden können.
Dabei werden verschiedene Beispiele für Audio und Stimme betrachtet – von Black Lives Matter und Act Up in den USA bis zur Microphone Mafia in Nordrhein-Westfalen. Diese widerständigen Klänge sind häufig aus historischen Diskursen und Archiven ausgeschlossen, obwohl sie wichtige alternative Narrative für unsere Gegenwart aufzeigen.
Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, eigene akustische Archive zu entwickeln und Strategien des Zuhörens und Klangarbeitens für die eigene Praxis zu entwerfen.
Talya Feldman ist eine Medien- und Klangkünstlerin, deren interdisziplinäre Arbeit Kulturarbeit, Bildung und politisches Engagement auf einzigartige Weise verbindet. Mehr Informationen zu Talya Feldman finden Sie hier: https://www.talyafeldman.net/
Bei unserer Paneldiskussion „ERINNERN IM KONFLIKT“ werden wir ab 19:00 Uhr mit Überlebenden, Angehörigen bzw. Hinterbliebenen der rechtsterroristischen Attentate in München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 sprechen.
Panelist*innen: Anastassia Pletoukhina, Sibel Leyla, Said Etris Hashemi und İsmet Tekin | Moderation: Jo Frank
Das Panel möchte die komplexen Erfahrungen unserer Gäste sichtbar machen und einen Raum eröffnen zum Zuhören, Weiterdenken, Gestalten.
Alle drei Veranstaltungen finden am 12. Juni 2025 im TEKİEZ, „Raum für Erinnerung und Solidarität“, Ludwig-Wucherer-Straße 12, 06108 Halle (Saale) statt.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.
Die Anmeldungen zu den Veranstaltungen sind geschlossen, da sie ausgebucht sind.
TEKİEZ | Ludwig-Wucherer-Straße 12 | Halle (Saale)